Warum wird Brot und Salz zum Einzug geschenkt?

Das Verschenken von Brot und Salz wird in verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Anlässen zelebriert. Diese Gabe ist natürlich immer als symbolhafte Geste anzusehen.

In vielen Nationen werden diese beiden Nahrungsmittel gerne zur Hochzeit verschenkt; es soll das andauernde Bündnis zwischen den Eheleuten symbolisieren oder aber es ist Tradition, dass sich die Brautleute ein mit Salz bestreutes Brot teilen und so ihre Verbundenheit in guten wie in schlechten Zeiten bezeugen. In anderen Regionen dieser Welt wiederrum werden Gäste gerne mit Brot und Salz empfangen, um ihnen auf diese Weise die Gastfreundschaft zu zeigen. Somit sollte auch für unangemeldete Gäste stets genügend Brot und Salz im Haushalt bereitstehen. In arabischen Gebieten spielt sogar der gemeinsame Verzehr eine wichtige Rolle, denn man glaubt daran, dass man den Menschen als Freund behält, mit dem man Brot und Salz teilt und, dass dieser einen nicht enttäuscht. Andere Völker legen Neugeborenen Brot und Salz in die Windeln, um sie vor bösen Geistern zu schützen oder aber es dient als Schutz vor Wetterdämonen und vor aggressiven Hunden.

Wenn man sich mit dieser Thematik beschäftigt, merkt man schnell, dass dem Brot und dem Salz früher oftmals geheimnisumwogene Eigenschaften zugeschrieben wurden. Es wurde daran geglaubt, dass man Brot und Salz gegen böse Mächte, Zauberei und Verwünschungen einsetzen kann. Und heute?

Bei uns in Deutschland ist es heute der Klassiker, Brot und Salz zum Einzug zu verschenken und mit den netten Worten „Brot und Salz, Gott erhalt’s“ zu übergeben. Aber warum schenkt man Leuten, die in ihre neue Wohnung oder ihr neues Haus gezogen sind ausgerechnet Brot und Salz?

Über Jahrhunderte hinweg galten sowohl Brot als auch Salz als lebensnotwendige Lebensmittel. Salz war sogar so kostbar, dass man es als Tauschmittel einsetzte oder andere Lebensmittel damit haltbar machen konnte. Und bis heute gehören Brot und Salz zu den Grundnahrungsmitteln und fehlen in keiner Küche.

Mit der Zeit wurde das Brot zum Sinnbild für das Lebensnotwendige und das Salz zum Sinnbild für die nötige Würze oder aber auch für die Bewahrung des Lebens. Hierzu gehören Sesshaftigkeit, Wohlstand, Fruchtbarkeit und Gemeinschaft. Um nun Freunden, Bekannten und neuen Nachbarn zu ihrem Neuanfang im neuen Haus oder in der neuen Wohnung die besten Wünsche für ihr Leben zu überbringen, übergibt man Brot und Salz gerne zum Einzug.

Manche Menschen verschenken die beiden Lebensmittel ohne die Bedeutung dieser Geste zu kennen. Sie aber können sich nun sicher sein, dass Sie mit diesem kleinen Geschenk den Weg zu einer guten Nachbarschaft ebnen, wenn Sie mit Brot und Salz vor der Tür Ihrer neuen Nachbarn stehen und auf diese Art Ihre guten Wünsche übermitteln. Versuchen Sie es doch einfach einmal aus … wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!